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Unerfüllter Kinderwunsch - Stufenkonzept

Welche Therapie bei unerfülltem Kinderwunsch schlussendlich empfohlen wird, hängt von der Ursache ab. Wir werden mit Ihnen gemeinsam ein ganzheitliches Behandlungskonzept im Sinne eines Stufenplanes erstellen unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Wünsche und Bedürfnisse.

Stufe 1 – Beobachtung des Eisprungs

Als erstes wird ein sogenanntes „Zyklusmonitoring“ gemacht. Man beobachtet den natürlichen Zyklus, wobei der Zeitpunkt des Eisprungs für die Befruchtung ausschlaggebend ist. Die einfachste und beste Methode dafür ist der Ultraschall. Im Ultraschall werden die Follikel (Eibläschen) gemessen. Falls diese eine Grösse von 18-20 mm erreicht haben, kann man mit einer Einmalspritze (Ovitrelle) den Eisprung auslösen. Dieser sollte innerhalb der folgenden 24 – 36 h geschehen. In diesem Zeitraum sollte man Geschlechtsverkehr haben, damit die gesprungene Eizelle befruchten wer- den kann. Wir empfehlen den Einsatz von Ovulationsstreifen nicht, da das Ergebnis oft nicht klar zu interpretieren und die Methode des Ultraschalls präziser ist.

Stufe 2 - Stimulierung eines Eisbläschens

Die Chance auf eine Schwangerschaft ist erhöht, wenn man mittels Hormonspritzen (z.B Gonal F) die Eibläschen zum Reifen angeregt. Diese Behandlung kann selbst bei Frauen mit einem regelmässigen Eisprung von Vorteil sein.

Der Start der Stimulation findet jeweils am 4. Tag des Zyklus statt. Dies wird mittels Selbstinjektion von einer für Sie bestimmten Dosis ins Unterhautfettgewebe am Bauch durchgeführt. Die Stimulation darf nur in Rücksprache mit uns begonnen werden, da regelmässige Ultraschalluntersuchungen notwendig sind, um eine Überstimulation verhindern. Eine solche könnte zu einer Mehrlingsschwangerschaft führen.

Etwa am 11. Zyklustag findet eine Ultraschalluntersuchung statt. Das Ziel dieser Untersuchung ist es die Eireifung zu beobachten. Daraus wird das weitere Vorgehen bestimmt. Entweder wird die Eireifung durch weiteres Spritzen von Gonal F unterstützt, oder aber man kann bereits festlegen, wann der Eisprung ausgelöst werden soll.

Es ist von Zyklus zu Zyklus und von Frau zu Frau sehr unterschiedlich, wie schnell die Eizellen reifen und daher ist es nicht möglich, zu Beginn des Zyklus den Zeitpunkt des Eisprungs vorauszusagen.

Die Auslösung des Eisprunges erfolgt mit der Gabe von Ovitrelle. Dies können Sie zu Hause oder bei uns in der Praxis machen. Nach Gabe von Ovitrelle findet der Eisprung in den kommenden 24-36 h statt. Je nach Therapieweg muss in diesem Zeitfenster entweder Geschlechtsverkehr zu Hause oder eine Insemination bei uns in der Praxis stattfinden.

Stufe 3 – Intrauterine Insemination

Dieser Vorgang ist schmerzlos und hat zum Ziel, die Distanz zwischen Ei und Spermien zu verringern. Eine Kombination aus Ovulationsinduktion und Insemination kann die Chance auf eine Schwangerschaft pro Zyklus fast verdoppeln.

Wichtig ist im Vorfeld zu verstehen, dass man nicht voraussagen kann, zu welchem Zeitpunkt im Zyklus eine Insemination stattfinden wird. Je nach Follikel und Dosis des Gonal F benötigt man eine unterschiedlich lange Stimulationsdauer. Für Sie bedeutet dies, dass Sie ca. ab dem 11. Zyklustag (Follikelschall) nicht mehr verreisen sollten und Sie und Ihr Partner eine gewisse Flexibilität für die Termine aufbringen sollten.

Wir können Ihnen spätestens 2 Tage vor der IUI mitteilen, wann diese stattfinden wird.

Die Gewinnung des Samens kann entweder zu Hause oder bei uns in der Praxis stattfinden. Beachten Sie, dass der Samen max. 30 Minuten nach Gewinnung bei uns eintreffen soll. Während des Transports sollte das Gefäss an einem warmen Ort gehalten werden (unter dem Arm), damit die Qualität der Spermien nicht durch den Transport beeinflusst wird. Sie bekommen von uns ein geeignetes Gefäss für den Transport des Spermas. Wichtig ist, dass wir das Material ca. 1.5 h vor dem Termin der Insemination bei uns in der Praxis haben. Die Flüssigkeit wird bei uns im Labor aufbereitet und unter dem Mikroskop beurteilt.

Die Insemination an sich ist schmerzlos und dauert ca. 10 Minuten. Die aufbereiteten Spermien werden über einen feinen Schlauch direkt in die Gebärmutter gespritzt. Nach einer kurzen Ruhezeit bei uns in der Praxis, können Sie danach ganz normal Ihren Alltag fortsetzten, Sport machen und zur Arbeit gehen.

Nach der Insemination geben wir Ihnen ein Medikament (Utrogestan) mit. Da es müde macht, sollten Sie es abends vaginal einführen.

Sollte nach 14 tägiger Einnahme von Utrogestan die Periode nicht eingetroffen sein, machen Sie bitte einen Schwangerschaftstest. Sollte der Test negativ sein, setzten Sie das Utrogestan ab. Ist der Test positiv, vereinbaren Sie bitte einen Termin bei uns und nehmen das Utrogestan weiter ein.

Stufe 4 – In Vitro Fertilisation (IVF) / Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Bei manchen Paaren ist aufgrund weiblicher, männlicher oder beiderseitiger Ursache (z.B. Verschluss der Eileiter, geminderte Spermienqualität, Nichterfolg von Ovulationsinduktion / Inseminationen oder anderer Faktoren) eine künstliche Befruchtung (IVF/ ICSI) angezeigt. Diese führen wir in unserer Praxis nicht durch, beraten Sie allerdings gerne über Ablauf, Chancen und Risiken der Behandlung und überweisen Sie in das Kinderwunschzentrum Ihrer Wahl.

Unter einer IVF versteht man eine künstliche Befruchtung im Reagenzglas. Hierzu werden der Frau Hormone verabreicht, die in den Eierstöcken zu einer Überproduktion an Eibläschen führt. Mittels Ultraschall werden – meist unter einer Kurznarkose- die reifen Eizellen entnommen und jede Eizelle befruchtet. Dazu wird meist die Methode ICSI (intrazytoplasmatische Spermieninjektion) angewandt, bei der in jede Eizelle ein Spermium injiziert wird. Die befruchteten Eizellen werden dann nach 3-5 Tagen bei der Frau eingesetzt. Dies ist völlig schmerzfrei und es benötigt keine Narkose.

Heutzutage empfiehlt man, besonders bei jungen Frauen, den sogenannten single embryo transfer. Dies bedeutet, dass man nur einen Embryo einsetzt, was die Wahrscheinlichkeit für Zwillinge minimiert und dadurch auch das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen senkt.

Kinderwunschbehandlung im Ausland

Falls Sie sich für eine Kinderwunschbehandlung im Ausland entscheiden sollten, können wir Sie diesbezüglich gerne beraten sowie notwendige Voruntersuchungen und begleitende Ultraschall- und Laboruntersuchungen durchführen. Diese werden von der Krankenkasse nicht übernommen. Wir verrechnen pauschal 150 CHF pro Ultraschalluntersuchung.

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