Geburtseinleitung: Ihre Möglichkeiten und was Sie wissen sollten

  10. September 2024

Der normale Geburtszeitraum erstreckt sich in der Regel zwischen der 37 0/7 und 41 3/7 Schwangerschaftswoche. Während dieser Zeit bereitet sich der Körper der Mutter auf die Geburt vor, und die Wehen setzen in den meisten Fällen von selbst ein, sobald das Baby bereit ist, geboren zu werden.

Gegen Ende der Schwangerschaft und vor allem auch nach dem errechneten Geburtstermin möchten viele Frauen ihren Körper in diesem Prozess unterstützen und die Wehen auf eine sanfte Weise fördern. Es gibt verschiedene «natürliche Methoden» der Geburtseinleitung. Hierzu gehören zum Beispiel:

  • Akupunktur: Diese traditionelle chinesische Medizinmethode kann helfen, den Körper auf natürliche Weise auf die Wehen vorzubereiten
  • Sexuelle Aktivität: Spermien enthalten Prostaglandine, die den Gebärmutterhals erweichen und Wehen auslösen können.
  • Bewegung: Spazierengehen und leichte körperliche Aktivitäten können den Geburtsprozess anregen.
  • Getränke und Essen: gewisse Teemischungen (z.B. mit Himbeerblätter, Zimt oder Ingwer) sowie z.B. scharf gewürztes Essen kann wehenfördernd sein

In manchen Fällen ist jedoch eine Geburtseinleitung notwendig, um die Geburt aus medizinischen Gründen zu beschleunigen. Häufige Gründe für eine Geburtseinleitung sind beispielsweise Übertragung (wenn die Schwangerschaft über die 41 3/7 Schwangerschaftswoche hinausgeht), zu wenig Fruchtwasser (Oligohydramnion), Präeklampsie («Schwangerschaftsvergiftung»), (Gestations-) Diabetes der werdenden Mutter, Plazenta-Probleme, Wachstumsverzögerung des Fötus oder wenn die Fruchtblase platzt, die Wehen jedoch nicht von selbst einsetzen.

Es gibt verschiedene Methoden zur Geburtseinleitung, die je nach Situation und Zustand der Mutter und des Babys angewendet werden. Dabei werden medikamentöse und mechanische Verfahren unterschieden.

Medikamentöse Einleitung:

  • Prostaglandine: Diese Hormone werden in Form eines Zäpfchens in die Vagina eingeführt, um den Gebärmutterhals weicher zu machen und die Wehen zu stimulieren.
  • Oxytocin: der bekannte «Wehentropf». Ein intravenös verabreichtes Medikament, das die Wehen verstärkt und regelmäßig macht.

Mechanische Methoden:

  • Ballonkatheter: Ein dünner Schlauch mit einem kleinen Ballon wird in den Gebärmutterhals eingeführt. Der Ballon wird aufgeblasen, um Druck auf den Gebärmutterhals auszuüben und ihn zu öffnen.
  • Membranenstripping: Die Hebamme oder die Ärztin führt einen Finger in den Gebärmutterhals ein und trennt die Fruchtblase sanft von der Gebärmutterwand, um die Produktion von Prostaglandinen zu fördern
  • Künstliche Eröffnung der Fruchtblase: Die Hebamme oder die Ärztin eröffnet die Fruchtblase mit einem kleinen Häkchen, sodass das kindliche Köpfchen stärker auf den Gebärmutterhals drückt.

Diese Methoden werden je nach individueller Situation und medizinischer Notwendigkeit ausgewählt.

Viele Frauen haben vor einer Geburtseinleitung Angst, da sie gehört haben, dass diese sehr schmerzhaft ist. Einleitungswehen können manchmal intensiver empfunden werden als natürliche Wehen, da der Körper möglicherweise noch nicht vollständig bereit ist und die Wehen künstlich angeregt werden. Medikamentöse Einleitungen können auch zu stärker und schneller einsetzenden Wehen führen. Jede Geburt ist jedoch einzigartig, und die Schmerzempfindung kann von Frau zu Frau unterschiedlich sein. Es ist wichtig, keine Angst zu haben, sondern sich gut über die verschiedenen Schmerzmanagement-Optionen zu informieren und diese mit der behandelnden Ärztin zu besprechen. Unterstützende Maßnahmen wie Atemtechniken, Entspannungsübungen und medikamentöse Schmerzmittel können helfen, den Geburtsprozess angenehmer zu gestalten. Auch das Risiko für einen Kaiserschnitt ist nach einer Einleitung nicht erhöht.

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